Herbsturlaub in die Mitte Deutschlands

Unsere Fahrt begann mit einem halben Tag Verspätung. Eigentlich wollten wir schon am Donnerstagvormittag los. Herbststurm „Hendrik“ ließ uns allerdings erst gegen 14 Uhr starten.

Erster Zielort war das Wohnmobilforum in Sprendlingen. Kein Verkauf - nur Beratung https://www.reisemobilforum.de/ und die neuen Wohnmobile 2022 ansehen.
7 versch. Marken sollten eigentlich dort stehen.
Dem war leider nicht so. Sie hatten noch nicht viele Modelle 2022 erhalten.

Wir schauten uns einige, für uns interessante Modelle an. Dies dauerte nicht so lange und so beschloßen wir noch ein Stück weiterzufahren. Gelandet sind wir dann in Idstein, das auf unserer Strecke lag. Kurz vor dem SP fing es wolkenbruchartig an zu regnen und vom Sturmausläufer Hendrik sind auch noch öfters starke Windböen zu spüren.

In der Nacht lässt der Regen aber nach und am Morgen lacht die Sonne wieder. 

Nach dem Frühstück geht’s gleich weiter nach Bad Gandersheim dort wollen wir einen Wochenendbesuch machen. Wir fahren auf den SP „Rio Gande“ am Rande der historischen Altstadt. Auf diesem SP waren wir 2014 schon einmal und konnten feststellen, dass der Platz immer noch 7,00 € kostet. Man kann dort 3 Tage stehen und ist im Nu in der Altstadt von Gandersheim.

Gandersheim, die Roswitha-Stadt, auch bekannt für die jährlichen Domfestspiele, mit dem größten Freilichttheater Niedersachsens, ist zurzeit eine riesige Baustelle, an allen Ecken und Enden, denn im Frühjahr 2022 wird hier die Landesgartenschau Niedersachsens stattfinden.

Uns stört das nur wenig, denn an diesem Wochenende wollen wir eine gute Bekannte besuchen, die gerade zu einer Rehamaßnahme in einer Klinik ist.

Am Samstag machen wir zusammen eine Stadtführung mit und erfahren viel Wissenswertes über die langen geschichtlichen Ereignisse, die Gandersheim mit ihrem Stift aus dem 8. Jh. bis in die Gegenwart durchlebte. 

Der Marktplatz ist umgeben von vielen alten Fachwerkhäusern im Stil der Weserrenaissance. Vom Rathaus mit dem Wächterstübchen hoch oben hat man einen tollen Ausblick über die Stadt. 

Blick aus dem Wächterstübchen

Am Sonntag, nach dem Mittagessen, wandern wir gemeinsam zum Kloster und Sommerschloss Brunshausen, ca 2 km entfernt. 

Im Umfeld des Klosters gibt es einen Skulpturenweg und Skulpturenpark, mit sehr sehenswerten Bildnissen. 

Anschließend hatten wir im „Rosencafe“ einen Tisch reserviert, denn hier kommen immer viele Besucher aus nah und fern und da ist es dort sehr voll.

Ein Besuch ist auf jeden Fall zu empfehlen, auch der Kuchen ist sehr lecker.

Von der Stadtführerin am Vortag hatten wir erfahren, dass die nicht weit entfernte Stadt Einbeck auf jeden Fall auch ein Besuch wert sei. Besonders wegen der vielen schönen alten Häuser und des „PS.Speichers“ – der größte Oldtimersammlung Europas.

Also ändern wir unsere Route etwas und fahren am Montagmorgen, bei herrlichem Sonnenschein, die ca. 20 km nach Einbeck auf dem SP am Hallenbad. Der Platz kostet 5,00 €/Tag, Strom 50ct/kwh. Er ist ruhig gelegen. 

In ca. 10 min ist man in der Altstadt/Fußgängerzone. 

Einbeck liegt idyllisch eingebettet im Herzen des Landes zwischen den Mittelgebirgen: Weserbergland, Harz und Solling.  Mit mehr als über 231 Quadratkilometern ist Einbeck die flächengrösste Stadt Südniedersachsens. 

Als ehem. Hansestadt mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern, dem lecker gebrauten Einbecker Bier, den vielen Köstlichkeiten und dem „PS Speicher“ eine sehr sehenswerte Stadt. Viele kleine Geschäfte laden zum Bummeln ein. 

In Einbeck befindet sich das älteste Gasthaus Niedersachsens „Das Brodhaus“, weiterhin gibt es eine alte Tradition des Blaudrucks, eine Senfmühle, eine Kaffeerösterei und im Stadt Museum eine Bierausstellung. Also jede Menge anzusehen. 

Wir schlendern durch die Altstadt. Das absolute Highlight sind aber die wunderschönen Fachwerkhäuser, wo eines schöner ist als das andere. Auch ist es lustig anzusehen, wie schief man früher gebaut hat. Also immer so, wie der Baum gewachsen ist. Das sollte man einfach mal gesehen haben. Mit dem Blick fürs Detail. ( https://www.einbeck-tourismus.de)

Abends gehen wir noch in das neben dem Stellplatz liegende Lokal „Auszeit“ (auch Schwimmbad Bistro). Hier gibt es leckere frische Speisen und ein gutes Einbecker Bier.

 

Am Dienstag haben wir uns den PS Speicher vorgenommen. Dieser liegt vom SP ca. 15 min entfernt. Der Eintritt kostet 18,00€/Person (https://www.ps-speicher.de/).

Es ist die größte Oldtimersammlung in Europa und begeistert Jung und Alt. 
Man fährt per Fahrstuhl in den 6. Stock und dort beginnt die Ausstellung nach unten. Die Fahrstuhltür geht auf und man ist mit dem Laufrad von Drais im Jahr 1817 angekommen.

In den frühesten Jahren mit dem Laufrad, über den Benz Motorwagen, den Autos und Motorrädern in Ost und West, auch ein Renn-Simulator, LKW, Busse und Traktoren und vieles mehr ist zu bestaunen. Vieles wird auch Multimedial dargestelt.

Hier einige Fotos aus dem Museum:

Wir haben hier, ohne dass wir es bemerkten, knapp 4,5 Std. verbracht. 

Es gibt noch mehrere PS-Depots (für Kleinwagen, LKW, Busse etc.), die in der Stadt verteilt sind und die man ebenfalls besichtigen kann. 

Fahrzeuge aus Filmklassikern "Zurück in die Zukunft" und "EASY RIDER"

Nach dem schönen Museumsbesuch gingen wir zurück in die Altstadt zum „Brodhaus“ dem ältesten Gasthaus Niedersachsens. Das Essen und das Bier sind Spezialitäten, unbedingt ausprobieren. 

Die Senfmühle in der Altstadt ist für seine verschiedenen Senfprodukte ebenfalls bekannt und einen Besuch wert. Dahin spazierten wir nach unserem Essen und wurden auch dort nach einigen Verköstigungen fündig.

Ein kleiner Rundgang durch die schöne Fußgängerzone rundete den Nachmittag ab, bevor es zum Wohnmobil zurückging. Und jetzt spürten wir auch unsere Füße vom vielen Laufen. Aber die erlebten Eindrücke waren schon etwas Besonderes, zumal wir den Ort eigentlich nicht auf unserer Agenda hatten. 
Also fahrt mal hier her und schaut euch um, wir können es jedem nur empfehlen.

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Am Mittwoch geht es weiter ca. 60 km nach Goslar, in die Weltkulturerbe Stadt. 
Die Stadt feiert 2022 ihr 1100-jähriges Bestehen. 

Der SP liegt auf einem Parkplatz, dieser hat allerdings keine Ver- und Entsorgung, ist dafür kostenlos. Bei der Touristinfo wird eine Kulturabgabe eingefordert (2,30/Person u. Tag). 

Bei einer Stadtführung z.B. bekommt man dafür Ermäßigungen und ein Gutscheinbuch mit anderen Vergünstigungen für verschiedene Gasstätten und Geschäfte.

Die Fußgängerzone erreicht man zu Fuß in ca. 15 min. 

Von da an schlendert man an wunderschönen historischen Häusern vorbei und natürlich ebenso vielen Ladengeschäften, die zum Shoppen einladen. Plötzlich ist man am Marktplatz mit dem sehr fotogenen Rathaus und dem Ambiente rund um den Marktplatz.  Ein Touristen-Bähnchen fährt durch die Gassen und lädt zu einer Stadtrundfahrt ein. Es lohnt sich einen Blick in die Gassen oder Gässchen zu werfen, diese versprühen einen ganz besonderen Charme.

Wir buchen eine Stadtführung für den nächsten Tag, denn von der Stadt wollen wir noch mehr erfahren. 10 Uhr geht es los, Dauer ca. 2 Stunden.

Die Verlockungen der vielen Geschäfte blieben natürlich nicht ohne Folgen. Einiges wurde zum Ankurbeln der Wirtschaft wieder mal beigesteuert. 

Anschließend genossen wir in der „Butterhanne“- einem Gasthaus mit einem Stück Goslarer Geschichte – Kaffee und einen Riesen-Windbeutel. Diesen haben wir uns geteilt, denn einen allein zu essen ist eine Herausforderung bei der Größe. Er war sehr lecker und es gibt ihn mit versch. Füllungen und für den ganz großen Hunger gibt es diesen auch in XL. 

Am SP zurück gekehrt stellten wir fest, dass sich dieser inzwischen enorm gefüllt hat. 

Am Donnerstag scheint früh die Sonne ungebremst auf uns nieder. Das wird ein schöner Tag bei unserer Stadtführung. Um 10 Uhr werden wir vom Stadtführer begrüßt, der uns 2 Stunden viel Sehens- und Wissenswertes über die alte Kaiserpfalz Goslar nahebringt. 
Wir erfahren interessantes über die Bauweise der einzelnen Zeitepochen an den Häusern, dem Bergbau und dem Hüttenwesen, was den Reichtum der Stadt hervorbrachte und so manch eine Anekdote aus der Stadtgeschichte floss auch mit ein.

                                                                                                                                           Kaiserpfalz 

In Goslar steht das Familienstammhaus der Industriellenfamilie Siemens. Bei der Stadtbesichtigung erfahren wir auch, dass sich alle 3 Jahre ca. 200 Personen der Stammfamilie hier immer zu einem Familientreffen einfinden, was dann über 3 Tage stattfindet. Die umliegenden Hotels profitieren davon natürlich ganz stark und sind ausgebucht für diesen Zeitraum.

Familien-Stammhaus der Familie Siemens

Nach unserem Rundgang kommen wir gerade noch rechtzeitig am Marktplatz an und können das Glockenspiel mit einem Figurenumlauf betrachten. Es erklingt dazu das „Steiger Lied - Glück Auf“. Eine Vielzahl von Besuchern strömt zu diesem Glockenspiel auf den Marktplatz.

Es erklingt übrigens mehrmals am Tag.

Zum Mittag gehen wir nochmals in die „Butterhanne“, da hatte es uns gestern schon gefallen und die Speisekarte sprach uns ebenso an.

Nach dem guten Essen hat Hansi die 231 Stufen auf den Nordturm der Marktkirche erstiegen und wurde mit einem fantastischen Aus- und Weitblick belohnt. 

Auf dem ältesten Platz von Goslar, dem Schuhhof, genießen wir anschließend in der Sonne noch einen Eisbecher. Müde aber mit vielen neuen und guten Eindrücken laufen wir zum SP zurück.

Wir lassen den Tag noch einmal Revue passieren, denn morgen geht es weiter nach Bad Harzburg.

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Bei wiederum schönstem Wetter fahren wir von Goslar die 18 km nach Bad Harzburg auf den SP am Thermalbad. Der ist bereits gut gefüllt.

Wir finden eine Stelle auf dem Ausweichplatz, der bis 31.10 geöffnet ist. Dieser ist auf Schotter und absolut eben. Ab November steht er aber nicht mehr zur Verfügung, sondern wird dann zur Eislaufbahn.

                                                                                                                                           Blick vom Berg auf den SP

Bezahlt wird am Automaten - er nimmt nur Bargeld und EC-Karte, keine Geldscheine. 

Man kann aber auch am Abend beim Wirt in der "Hexenstube" bezahlen, wenn der Automat mal streikt und dort auch die Brötchen bestellen. Die liegen dann am nächsten Morgen zum abholen bereit.

Nachdem wir unsere Anmeldungsformalitäten erledigt hatten gehen wir in den Ort der unmittelbar nach dem Stellplatz anfängt. Bei der Touristinfo kann man sich eine Gästekarte ausschreiben lassen. 
Gleich daneben ist die Talstation der Seilbahn. Hier standen am Morgen Menschenmassen pur, die Wartezeit betrug ca. 1 Std.

Auch am Baumwipfelpfad viele, viele Menschen. Hier ist gerade das letzte Ferienwochenende und bei schönstem Wetter ist nochmal alles unterwegs was Beine hat.

Wir laufen auf der „Bummelallee“ durch Bad Harzburgs Fußgängerzone und machen Schaufensterhopping. 

Nach einem Mittagessen geht es zurück durch den Stadt- und Kurpark ans Womo. Und nach kurzem Ausruhen schauen wir nochmal an der Talstation vorbei. Es war nicht mehr so viel los und für 4,50€ /Person (Berg- und Talfahrt) fahren wir nach oben. Dort angekommen hat man eine wunderbare Fernsicht. 

Wir machen einen Rundgang an den Mauerresten der alten Burganlage aus dem 11.Jh. Gleich nebenan beginnt auch die Baumschwebebahn, mit der man wieder ins Tal schweben kann. Allerdings auch hier wieder viele Besucher die anstanden um schweben zu wollen. 

                                                                    Noch im 8.Jh. wurde KRODO der Sachsengott angebetet

                                  Blick auf den Brocken

Wir hingegen genießen im Außenbereich der Gaststätte eine Kleinigkeit, bevor wir wieder mit der Gondel ins Tal schweben. 

Auch dieser Tag mit schönem Wetter und neuen Eindrücken für uns geht langsam zu Ende.

Am nächsten Morgen heißt es Abschied zu nehmen. Wir starten nach Hause.
Die letzte Tour in diesem Jahr war geprägt von viel Kultur und viel Sehenswerten. 
Schön war es.

© Oktober 2021