Urlaub auf dem CP Hohenwarth im Bayrischen Wald vom 11.- 25.8.2018
In diesem Jahr verbringen wir unseren Urlaub auf dem CP in Hohenwarth bei Familie Brandl, auf einem kleinen aber gemütlichen Platz mit Badesee in der Nähe von Bad Kötzting, umgeben von den Hausbergen Hoher Bogen und Kaitersberg, im Tal des Weißen Regen, im Naturpark Oberer Bayrischer Wald.
Beim Eintreffen werden wir in der Rezeption von Frau Brandl sehr nett empfangen. Da unsere Fahrt zügig und ohne Stau verlief, kommen wir gegen 11 Uhr an und können noch vor der Mittagspause, die von 12-15 Uhr ist, unseren Platz beziehen.
Das Rezeptionsgebäude
Unser Platz
Der Campingplatz ist ruhig gelegen, schon etwas älter, aber tipptopp sauber. Hier sind alle sehr höflich und nett. Wir sind umringt von vielen Dauercampern und es ist von überall ein freundliches "Hallo" zu hören.
Bei der Anmeldung erhalten wir unsere Gästekarten, diese beinhalten viele Vergünstigungen und, was sehr toll ist, den kostenfreien Zug- und Busverkehr in der Region mit dem VLC-Ticket (freie Fahrt mit Bus und Bahn im Landkreis Cham). Zug- bzw. Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem CP.
Die Sanitäreinrichtungen (2 Waschhäuser) sind überaus sauber und ordentlich, man merkt dem Platz die Jahre nur an dem Muster der Fliesen an - 'Retroflair' aus den 80igern. Gestört hat uns das nicht im geringsten.
Die einzelnen Platzgrößen sind gut bemessen, Strom- und Wasseranschlüsse sind immer in unmittelbarer Nähe.
Ein Waschhaus von außen Duschen/Toiletten
Spülküche / Waschmaschine / Trockner
Unser Waschhaus ist nur eine Querstraße weiter.
Auch gibt es eine Freizeitecke mit Kinderspielplatz, Spielweise, Bouleplatz und Sommer-Stock-Bahn, dem erwähnten Badesee, einen kleinen Backshop/Mini-Markt für Brötchen, kleine Waren für den täglichen Bedarf, einen Camper-Imbiss und einen Camping-Ersatzteilshop. Ein Gasflaschentausch ist ebenfalls möglich.
Badesee und der Fluss "Weißer Regen" gleich nebenan
Ein Hallenbad ist am Platz, welches aber nur 2 x wöchentlich offen ist und extra kostet.
Das alles erkunden wir am Nachmittag und machen uns einige Pläne für die nächsten Tage.
Ansonsten ist ausruhen und entspannen angesagt.
Erste Unternehmung am Sonntag ist ein kleiner Fahrradausflug in den ca. 1 km entfernten Ort Hohenwarth.
Kirche Hohenwarth und Blick vor der Kirche ins Tal in den Ort
Panoramablick über Hohenwarth
Weiter gings 4 km danach nach Arrach. Hier machen wir Mittagsrast in der Gastsätte "d'hoamat", die mit wunderschönem Ausblick oberhalb des Seeparks Arrach liegt.
Zuvor probieren wir in der Bärwurzerei Drexler edle Brände und natürlich kaufen wir auch verschiedenes ein.
Spätnachmittags zurück am CP erfrischen wir uns im eigenen Badesee, welcher gut besucht von den anderen Campinggästen war.
Abendstimmung am CP
Ganz entspannt beginnen wir den Montag. Anschließend unsere erste Zugfahrt mit der Oberpfalzbahn, es geht nach Bad Kötzting.
Haltestelle am Campingplatz
Wir besichtigen die kleine Kurstadt, spazieren im Kurpark welcher sehr weitläufig angelegt ist und sind dann eingekehrt im nur wenige Meter entfernten Biergarten der Brauerei Lindner.
Hier ließen wir den Tag ausklingen, bevor es mit dem Zug wieder zurück ging.
Bilder von Bad Kötzting und Kurpark
Im Kurpark von Bad Közting
Auch der Dienstag gestaltet sich sehr ruhig, genauso wie wir den Urlaub verbringen wollen. Relaxen und nichts oder nur wenig tun. Später radeln wir entspannt einen gemütlichen Rundweg und machen eine kleine Einkehr.
Am Abend bekommen wir Besuch von Marina und Alfred, ein Paar von unserem Wohnmobilstammtisch, die zufällig auf diesem Camingplatz gelandet sind. Das war eine angenehme Überraschung. Bei einem Glas Wein lassen wir den Abend zusammen ausklingen.
Mittwochs war Feiertag in Bayern. Heute bekommen wir Besuch von unserer Tochter Franzi mit Freund Stefan und deshalb machen wir zusammen eine kleine Ausfahrt in der näheren Umgebung.
Zuerst ging es zur „Gläsernen Scheune“ in Viechtach. Die ist weltweit einmalig und aus Funk und Fernsehen bekannt. Hier sind historische Geschichten aus dem Bayrischen Wald auf brilliante Weise überdimensional in Glas und Holz dargestellt. Auf einer Glaswand (10 m breit und 7 m hoch) es ist eine von insgesamt 6 monumenalen Glasgemälden, wird die Geschichte des legendären Waldpropheten Mühlhiasl dargestellt. Überaus beeindruckend und sehenswert.
Anschließend gings weiter nach St. Englmar. Hier besuchen wir den „Waldwipfelweg“ mitsamt NaturErlebnisPfad, optischen Phänomenen und dem "Haus auf Kopf".
Auf dem Waldwipfelpfad - absolut barrierefrei - also auch für Rollstuhlfahrer geeignet
Den Waldwipfelpfad können wir allen nur empfehlen, der NaturErlebnisPfad zum Anfassen und Mitmachen für groß und klein ist überaus lehrreich und alles ist barrierefrei. Im verkehrten Haus ist einfach alles völlig verdreht. Sehenswert!
Als Tagesabschluss gings zum Kaffee trinken und shoppen ins Glasdorf Weinfurtner in Arnbruck.
Danach verabschieden sich unsere Gäste wieder und wir genießen den Abend.
Am nächsten Tag fahren wir wieder Zug, dieses mal in die andere Richtung, in die Nachbarstadt Lam, gleichzeitig auch Endstation der Bahnlinie. Wir informieren uns in der Touristinfo über unsere Tour zum Arber, welche wir noch unternehmen wollen. Dass wir kostenfrei mit unser Gästekarte fahren können wissen wir ja, aber die Umsteigemöglichkeit zum Bus und die Abfahrtszeiten für unsere Tagestourplanung ist wichtig.
Anschließend bummeln wir durch den Ort und den dortigen kleinen Fitness- und Freizeitpark und relaxen in der Sonne.
Am Freitag heißt es zeitig aufstehen, denn wir haben uns heute für eine Bustour mit dem Busunternehmen Wenzl-Touristik nach Marienbad in Tschechien angemeldet. Mit der Bahn geht’s zur Busabfahrtsstelle in Arrach.
Unser Reisebus nach Marienbad
Um 9 Uhr werden wir dort zusammen mit weiteren Gästen abgeholt und es erfolgt eine sehr schöne Fahrt, ca. 2 Stunden nach Marienbad.
Schon während der Fahrt erzählt uns der nette Busfahrer Heiner viel interessantes aus der Geschichte der Grenzregion von Bayrischen Wald und Tschechien, sowie von den Sehenswürdigkeiten auf der Fahrtroute nach Marienbad. Da wir nur 18 Fahrtteilnehmer sind läuft das ganze ziemlich familiär ab.
In Marienbad angekommen steigt eine Stadtführerin zu und wir machen zuerst eine geführte Busrundfahrt, vorbei an prächtigen Jugendstilgebäuden, denen man eine lange Vergangenheit mit viel Prominenz zuschreiben kann, denn Marienbad gehört wie auch Karlsbad oder Franzensbad zu den berühmten Kaiserbädern.
Lange Zeit gehörte die Stadt zu der österreich-ungarischen Monarchie. Die Häuserfarben dominieren noch in weiß und gelb.
Viele Gebäude sind nach der sozialistischen Verstaatlichung nun wieder in Privatbesitz (sehr viele in russischer Hand) und renoviert. Die deutschen Touristen und Kurgäste machen den größten Anteil der Besucher aus, gefolgt von russischen Gästen.
Nach der Busfahrt wandeln wir mit der Stadtführerin noch zu Fuß durch die Kurparkzone, vorbei an Heilquellen und der 100m langen Wandelhalle, die noch im Originalzustand aus dem 18 Jhd. ist.
Um 13 Uhr stehen wir alle ganz gebannt beim "Singenden Brunnen", der zu jeder ungeratenen Stunde bis 21 Uhr abends nach verschiedenen Musikstücken rhythmisch die Wasserfontänen sprudeln lässt. Sehr sehenswert.
Der singende Brunnen
Später besichtigen wir die Russische Kirche zum "Hl. Wladimir" und bummeln danach noch durch die Hauptstraße.
Nach einem kleinen Essen in einem der vielen Restaurants entlang der Hauptstraße beginnen wir die Rückreise und haben vielen neue Eindrücke gewonnen.
Wir, mit seiner kaiserlichen Hoheit, Kaiser Franz Joseph
Zuvor machen wir noch einen kurzen Halt an einem 'Taxfree-Shop' vor der Grenze. Jeder kann sich jetzt noch mit zollfreien Waren eindecken.
Samstag, wieder ein Faulenzertag - aber erst nachdem wir mit dem Fahrrad in den Ort gefahren sind und unsere Vorräte beim ortsansässigen Edeka-Markt aufgefüllt hatten.
Abends fahren wir mit dem Zug nochmals gemütlich nach Bad Kötzting zum Abendessen – so lassen wir den Tag ausklingen.
Es ist so angenehm mit der Gästekarte die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. So was kennen wir von uns zu Hause gar nicht. Mittlerweile kennt uns die eine Zugbegleiterin schon und wir werden freundlich begrüßt.
Sonntagmorgen gehts zu einer Runde 'Nordic walken'. Wir walken ca.6 km und kehren auf dem Rückweg beim „Café am Hang“ in Hohenwarth ein. Hier genießen wir einen Eisbecher und erfahren beim Gespräch mit der redefreudigen Wirtin, die auch Gerlinde heißt, viel interessantes über den Ort. Der Tourismus ist weniger geworden, obwohl doch die Umgebung optimal zum Wandern, Radfahren u.v.m. ist. Schade. Aber uns gefällt es hier sehr gut.
Sie erzählt uns auch, dass auf dem CP vor Jahren eine sehr gute Gasstätte war, aber sie ist extern verkauft und der Besitzer macht nix dran schon seit Jahren. Dabei wären viele der Camper und auch vorbei kommende Wanderer über einen kühlen Trunk oder Essen erfreut. Aber der Dornröschenschlaf der Gaststätte dauert noch an. Schade, sehr Schade.
Montagmorgen, Wandertag ist angesagt. Es geht mit Zug und Bus zur Arber Talstation
und danach mit der Gondel zum 1456 m hohen Gipfel. Dem höchsten Berg im Bayrischen Wald.
Wir genießen die herrliche Aussicht, das Wetter ist super und wir wandern auf dem Rundwanderweg vorbei am Gipfelkreuz und an der Bergkapelle.
Fantastische Weitblicke veranlassen uns immer wieder zum stehenbleiben und inne halten.
Und wie klein die Welt ist haben wir am Gipfelkreuz erfahren.
Als wir ein Paar fragen ob sie von uns ein Foto machen können, stellt sich doch heraus, der Mann stammt aus dem gleichen Ort wie wir- wohnt mittlerweile nur ein paar Kilometer von uns entfernt. Und wo trifft man sich: Auf dem Arber-Berggipfel. So klein ist die Welt.
Nach dieser Tagestour spüren wir am Abend unsere Füße. Nun wird nur noch ausgeruht.
Dienstag ist deshalb wieder ein Relaxtag.
Doch nachmittags fahren wir mit dem Zug und unserer Gästekarte nach Miltach, nur wenige Kilometer von Bad Kötzting entfernt. Hier gibt es das bekannte Cafe "Waffel".
Unmittelbar neben dem Bahngleis ist ein altes Bahnhofsgebäude um- und ausgebaut worden mit Werksverkauf und dem erwähnten Café.
In sehr schönem Ambiente kann man dort Waffeln in unterschiedlichster Art und andere tolle Gerichte im Biergarten oder in einem alten "Mitropa Speisewagen" verspeisen.
Mittwochs schnüren wir nochmals die Wanderschuhe und unternehmen eine lange Wanderung zum "Hohen Bogen".
Dieser von unserem CP zu sehende Berg mit seinen zwei Türmen -ehem. Nato Abhörtürme- davon ist einer mit einer Aussichtsplattform umgebaut worden, ist unser Ziel.
Der Weg nach oben führt uns ca. 7,5 km bergan
und wir erreichen den Gasthof "Schönblick"
nach etwa 2,5 Stunden. Der Weg geht größtenteils durch schattige Waldabschnitte mit hin und wieder schönen Aussichten ins Tal. Oben angekommen gönnen wir uns eine Ruhepause, bei Speis' und Trank
bevor es nochmals ca. 30 min bergauf geht bis zur Doppelsesselliftbahn, die von Neunkirchen im Hl. Blut kommt. Auch von dieser, wie auch bei der Berghütte, hat man einen sagenhaften Ausblick auf das Tal bis weit nach Tschechien.
Auf einer Relaxbank machen wir nochmal Pause, dann geht es die letzen Meter bis zum Aussichtsturm steil hoch. Bevor man die 294 Stufen bis auf die 50m hohe Aussichtsplattform erreicht, durchläuft man den ehem. Kontrollpunkt mit Eingabe seiner Postleitzahl für die Besucherstatistik und an einem weiteren Kassenautomaten zahlt man die 6,00 € Aufstiegsgebühren pro Person. Dafür bekommt man nachdem man oben ist, einen sagenhaften Ausblick auf 360° in die nähere und weitere Umgebung. Nicht jeder macht diesen Aufstieg, denn die Hitze ist schon extrem..
50 Meter ist die Stahltreppe und 294 Stufen
Man erkennt den „Arber“, den kleinen und großen „Osser“ und viele Ortschaften in nah und fern beiderseits des "Hohen Bogens".
Der Abstieg ins Tal ist allerdings etwas anstrengender, da es mitunter sehr steil und vor allem sehr lange steil bergab geht - auf alle Fälle geht es ziemlich in die Beine.
Als wir wieder am CP ankommen, sind unsere Beine alles andere als munter. Es war eine insgesamt 18 km lange Wandertour und nach dem erfrischenden Duschen wird heut gar nix mehr gemacht. Mit einem Cocktail lassen wir den Tag ausklingen.
Auch den Donnerstag nutzen wir zum relaxen.
Freitag geht’s schon langsam ans zusammenräumen. Es gewittert morgens, so dass wir die trockenen Sachen erst nachmittags verstauen können.
Samstag, der Tag der Abreise, kommt leider viel zu schnell.
Gemütlich packen wir unsere restlichen Sachen zusammen, bezahlen an der Rezeption, verabschieden uns von unseren Nachbarn rund rum und ab geht es in Richtung Heimat.
Ein rundherum gelungener und erholsamer Urlaub -mal anders als das heute hier und morgen dort fahren- geht dem Ende entgegen.
Auf Wiedersehen! CP HOHENWARTH.