1. Ausfahrt 2019 (Gründonnerstag bis Ostermontag)

 

Unsere 1. Ausfahrt in diesem Jahr ging in die Fränkische Schweiz.

Abfahrt war am Donnerstagmorgen. Der SP in Pottenstein im Gewerbegebiet „Am langen Berg“ war das Ziel.

Ankunft war gegen Mittag, viele Plätze waren noch frei.

Der SP liegt ruhig, bietet geräumige Stellflächen auch mehrere Stromsäulen sind vorhanden (1Euro/kwh). Die Stellplatzkosten betragen 8 Euro/Tag, bei 3 Tagen nur 20 Euro.

                                                                                                                                                 Ver- und Entsorgungsplatz

 

Am Abend kommt die Betreiberin und kassiert, dabei kann man auch seinen Müll abgeben

Man hat einen tollen Ausblick auf den Erlebnisfelsen Pottenstein, mit vielen Attraktionen, z.B. Skywalk mit Höhenerlebnis, 2 Rodelbahnen, Abenteuerspielplatz, Trampolinanlage, Klettergarten uvm.
Eine Ausflugsgastronomie mit Außenterrasse schließt sich an.

Unweit vom SP befindet sich noch ein E-Fun Park mit Elektro–Go-Kartbahn und Segway-Offroad-Parcours.

 

Am Nachmittag geht’s zu Fuß in den Ort Pottenstein zum ersten umschauen.

Blick auf die Burg und den Ort Pottenstein

Der beschriebene Wanderweg in den Ort geht sehr steil bergab. Man hat dabei aber einen tollen Blick auf die Burg und die Felsen die den Ort umgeben. Der Ort selbst liegt in der Talsenke.

Sehr gut ausgeschilderte Wander-und Radwege

Er hat schöne verträumte Ecken, einem Altstadtkern mit Stadtmauer. Auch eine sehr alte Stadtkirche und viele Gaststätten und andere Sehenswürdigkeiten gibt es.

Zurück haben wir uns für einen anderen Weg entschieden. Man läuft ein kleines Stück die Straße entlang bevor man auf einen Wanderweg abbiegt, der allerdings nicht so steil zum SP hoch geht wie es der Hinweg war.
Den Rest des Tages verbrachten wir in der Sonne mit relaxen, lesen und Bordbuch schreiben.

In der Nacht wurde es recht frisch, aber schon am nächsten Morgen lachte uns die Sonne beim Frühstück ins Gesicht.

Ostertage wie man sie sich wünscht.

Heute machen wir eine Wanderung, die über schöne Wanderwege und teilweise durch den Wald zur ca. 1,6 km entfernten Teufelshöhle geht.

Hier mußte man sich recht klein machen

Es gibt auch einen barrierefreien Weg für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer zur Höhle, aber wir entschlossen uns durch den Wald zu wandern.

An der Höhle angekommen, bot der Parkplatz ein einziges Parkchaos. Wenn man mit dem Wohnmobil dort hinfahren möchte, sollte man recht früh dort sein, denn ab spät. 11 Uhr hat man keine Chance mehr einen Parkplatz für das Wohnmobil zu bekommen. Selbst mit PKW's war der Platz überfüllt.

Die Höhlenführung dauert ca. 45 min; es geht über ca. 1,6 km und etwa 400 Stufen immer auf und ab. Die Temperatur in der Höhle ist konstant 9 Grad. Man erfährt viel Interessantes über die Höhlenentstehung und –geschichte, kommt dabei an schönen Stalaktiten, Stalagmiten und Stalagnaten vorbei. Auch ein komplettes Höhlenbär-Skelett ist zu sehen.

Die Hohlräume in der Höhle sind zum Teil sehr groß, es gibt aber auch einige sehr niedrige und schmale Stelle an denen man durch muss.

 

Als wir wieder ans Tageslicht kamen, gönnten wir uns auf der Ausflugs-Terrasse vor der Teufelshöhle noch eine kleine Mittagspause, dabei konnten wir wunderbar dem Parkchaos unter uns zuschauen, besser wie Kino können wir nur sagen.

Zu erwähnen wäre noch, dass man in der Höhle auch eine Atemwegstherapie machen kann.

Zurück ging es anschließend den Weg durchs Weihersbachtal, vorbei am idyllisch gelegenen Schöngrundsee mit Bootsverleih und dem gegenüber liegenden Felsenbad welches um diese Jahreszeit aber noch geschlossen war.

Bei dem herrlichen Wetter waren natürlich alle Boote auf dem See und die Schlange der wartenden Besucher war lang. Es gibt hier eine schöne Sonnenterasse, auch die war an diesem Tag vollständig belegt. So entschieden wir uns weiter zu wandern Richtung Erlebnisfelsen Pottenstein, natürlich gings wieder bergauf.

Diesen Erlebnisfelsen gibt es erst seit 2018 und er bietet eine ideale Kombination aus Natur, Fun und Action. Ein Freizeiterlebnis mit Skywalk und Höhenerlebnis, 2 Sommerrodelbahnen, Hexenbesen, Abenteuerspielplatz, Minicars, Bumper-Booten, Trampolinanlage und natürlich Ausflugsgastronomie mit großer Außenterasse. Auch hier herrschte wie überall an diesem Osterwochenende  Hochbetrieb.

Hansi gönnte sich nach langem Anstehen eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn. Ich hab lieber zugeschaut und fotografiert.

Genial, muß man mal mitgemacht haben

Danach gingen wir auf die lange Aussichtsplattform, den Skywalk mit Höhenerlebnis.

Man sollte aber schwindelfrei sein, denn das leichte Schaukeln der Brücke ist nicht jedermanns Sache.

Müde und  zufrieden, kamen wir wieder am SP an. Die restlichen Nachmittagsstunden genossen wir in der Sonne vor dem Wohnmobil. Der Stellplatz war wieder proppevoll. Bereits am frühen Nachmittag war immer alles belegt hier oben.

Blick von der Hängebrücke auf den Womoplatz

Der Abend ist im Verhältnis zu gestern sehr mild und wir sitzen noch lange draußen, machen noch ein Schwätzchen mit der netten Platzwirtin, die jeden Abend vorbei kommt und uns noch ein paar nützliche Tipps für die Gegend gibt.

Auch der nächste Tag verspricht wieder viel Sonne, man merkt es schon beim Frühstück draußen vor dem Wohnmobil.

Auch heute werden wir wieder eine Wanderung in die Umgebung starten.

Als erstes Ziel steuern wir die Burg Pottenstein an. Sie ist das Wahrzeichen des Felsenstädtchens und die älteste Burg in der Fränkischen Schweiz. Die 1000-jährige noch bewohnte Burg ist im Besitz der Freiherren von Wintzingerode und hat eine schönes Burgmuseum mit einem herrlichen Blick auf die Umgebung.

Natürlich geht es erst einmal wieder vom Stellplatz bergab in den Ort und dann natürlich zur Burg wieder mit vielen Stufen bergauf.

Oben an der Burg muss man nochmals eine steile Treppe mit weiteren vielen Stufen bis zum 1. Stock hochlaufen, erst hier gibt’s den Kassenschalter für den Eintritt. Die sehr nette Kassiererin erklärt uns, dass die steile Treppe im Mittelalter eine Zugbrücke war und erst später als man die Zugbrücke nicht mehr benötigte, man eine Treppe einbaute. Die Stufen haben deshalb eine recht flache Anordnung, das war für die Esel gedacht, die die Lasten bis in die Burg bringen mussten, auch deshalb der Name Eselstreppe.

In der Burg selber, kann man einige historische Zimmer die sehr originalgetreu eingerichtet sind besichtigen. 1228 war sie Schutzburg der Hl. Elisabeth von Thüringen und deshalb ist auch ein Gedenkzimmer für sie hier eingerichtet.
Fotografieren war allerdings innen nicht erlaubt, deshalb leider keine Bilder von innen.

Im Außenbereich ist die Zehntscheune und das Brunnenhaus anzuschauen.

Im Inneren dieser Gebäude sind verschiedene historische Ausstellungsstücke zu sehen und in der Zehntscheune ist auch der biographische Werdegang der Hl. Elisabeth in einer Ausstellung sehr ausführlichen beschrieben und dargestellt. Nach ihrem Weggang von der Wartburg lebte sie viele Jahre hier auf der Burg in Pottenstein.

Am Ende unserer Besichtigung erkundigten wir uns bei der netten Dame am Kassenhäuschen noch nach einem Weg für unsere morgige Radtour, da meinte diese, „fragen wir doch mal gleich den Burgherren der gerade vorbeikommt, der kann ihnen den Weg besser beschreiben“. So bekamen wir von einem freundlichen, echten Adligen den Weg beschrieben den wir morgen vielleicht radeln wollen. Das war ein schönes Erlebnis.

Nach der Besichtigung der Burg gingen wir den direkt an der Burg liegenden Höhenweg weiter,

vorbei an der Hofmannskapelle mit einem Steinlabyrinth,

einer Oase der Ruhe und Besinnung, bis zum Aussichtsturm Himmelsleiter.

Auf einer Höhe von 26 m über 150 Stufen hoch, befindet sich eine Aussichtskanzel von der man einen atemberaubenden Rundblick in die Fränkische Schweiz und bei guter Sicht bis ins Fichtelgebirge hat.

                                                                                                                                Blick auf Bamberg

Nur von oben aus sichtbar

Danach gings zurück ins Städtchen, vorbei an der Burg natürlich wieder hinab ins Tal. Dem Scharfrichtermuseum,

das sich neben der Stadtpfarrkirche befindet, wollten wir heute noch einen Besuch abstatten. Hier gibt es eine beeindruckende Sammlung an Exponaten und Erklärungen aus dem tiefsten, finsteren Mittelalter. Deshalb ist auch die Ausstellung für Kinder unter 12 Jahre nur mit Erwachsenen gestattet. Aber auch für Erwachsene ist das sehr gruselig.

Man kann die verschiedensten Folterwerkzeuge aus dem tiefsten Mittelalter in noch zum Teil Originalzustand, bebildert mit vielen Zeichnungen wie diese angewendet wurden, bestaunen.

Die Räume sind von der Lage bedingt sehr kalt und durch die Ansicht der Ausstellungsstücke wurde es einem noch kälter und kalte Schauer liefen uns über den Rücken, bei der Ansicht der vielen Folterinstrumente.

Aber dennoch, ein sehr interessant gestaltetes Museum, allerdings waren wir dann doch froh als wir wieder draußen im Freien in der Sonne waren.

Nach dem Museumsbesuch landeten wir noch im Stadtcafé, bevor wir wieder vorbei an der Weihersmühle, die noch in Betrieb ist und der Statue der Hl. Elisabeth den Berg erstiegen, hinauf zum Wohnmobilstellplatz.

Am Wohnmobil angekommen ist deshalb ausruhen angesagt, ca. 10 km mit vielen Höhenmetern war heute unsere Tour, wir merken es an den Füßen.
Sonne genießen und Bordbuch schreiben mehr machten wir an diesem Tag nicht mehr.
 

Auch der Ostersonntag bescherte uns wieder herrlicher Sonnenschein bereits früh morgens.
Mit den Fahrrädern geht es heute nach Gößweinstein (ca. 10 km entfernt), u.a. die dortige Basilika besichtigen.

Der Hinweg war vom Weg her etwas anders als wir es geplant hatten, an einigen Stellen mussten wir die Räder schieben, aber dafür waren wir teilweise auf dem Pilgerweg und haben Pilgerkapellen gesehen, die wir sonst nicht zu sehen bekommen hätten.

In Gößweinstein angekommen, stellten wir die Räder an einem Parkplatz ab und machten uns zu Fuß auf durch den Ort, der an diesem Tag recht voll mit Menschen und Autos war. Na klar, es ist Ostersonntag und hier in der Fränkischen Schweiz sind auch die Osterbrunnen überall präsent und werden besichtigt von vielen Touristen und sogar mit ganzen Busgruppen angefahren.

Gößweinstein hat laut Reisebeschreibung die höchste Gaststättendichte in der Fränkischen Schweiz. Unzählige urige Gaststätten für jeden Geschmack etwas und überaus preiswert.

Die Wallfahrtsbasilika „Zur heiligsten Dreifaltigkeit“, mitten im Ort, war allerdings unser erstes Ziel. Sie wurde 1730 bis 1739 vom berühmten Barockarchitekten Balthasar Neumann erbaut.

Beim Rundgang durch die Basilika waren wir von der barocken Schönheit überaus beeindruckt.

Nachdem wir uns mit fränkischen Köstlichkeiten zu Mittag gestärkt hatten,

durften wir in der Wallfahrtsbasilika noch eine kurze Mittagsandacht miterleben, denn als wir vom Mittagessen fertig waren läuteten grade die Glocken und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. So konnten wir auch den schönen Klang der Orgel erleben.

Danach besuchten wir noch das neben der Basilika liegende Pilgermuseum, wo man etwas zur Geschichte des Pilgerns nicht nur hier, sondern weltweit erfährt. Ein sehr interessantes Museum.

Mit vielen, schönen Eindrücken gings zurück zu unseren abgestellten Rädern und wir machten uns auf die Rückfahrt zum Stellplatz.

Sie ging diesem Mal über eine angenehmere Route über Sachsendorf und Siegmannsbrunn zurück. Auf den letzten Kilometern gab es neben der Straße einen ganz neuen Radweg, das war angenehm zu fahren.

Am Abend bezahlten wir bei der Platzwirtin noch für eine weitere Nacht, denn am Ostermontag mussten wir leider zurück fahren.

Den Ostermontag liesen wir es ruhig angehen, wir relaxten zuerst in der Sonne und machten anschließend noch einen kurzen Spaziergang in den Elektro-Fun-Park, der etwas oberhalb vom Stellplatz liegt. Auf dieser Elektro-Go-Kartbahn für Kinder und Erwachsene war viel Betrieb. Ebenso am Segway-Offroad-Geschicklichkeits-Parcour. Wir genossen auf der Sommerterrasse noch ein wenig den Trubel bevor wir zum Stellplatz zurück marschierten.

Nachmittags packten wir langsam zusammen und ab ging es wieder Richtung Heimat.
Die Rückfahrt verlief problemlos trotz Ostermontag und wir kamen gegen Abend wohlbehalten zu Hause an.

Unsere erste Ausfahrt 2019 war zu Ende. Sehr, sehr schön wars!

 

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