Herbstausfahrt ins Berchtesgadener Land – Chiemgau und Allgäu
03. Oktober – 13. Oktober 2012
Mit etwas Verzögerungen am Morgen starten wir am „Tag der deutschen Einheit“ in unseren Herbsturlaub in die Berge.
Unser erstes Ziel ist Berchtesgaden. In Schönau a. Königssee kommen wir nach einer Fahrt ohne Staus am späten Nachmittag auf dem CP „Grafenlehen“ an. Hier ist für die nächsten Tage unser Ausgangspunkt für unsere Besichtigungstouren.
Das Wetter ist bestens und wir sind guter Dinge. Am Abend machen wir noch einen kurzen Spaziergang zum Königssee, der nur einige hundert Meter entfernt vom Platz ist.
Die Touristenströme sind nun alle wieder auf dem Heimweg und der kleine Ort wirkt ruhig. Trotz der vielen, vielen Schilder mit dem Zusatzzeichen „19-7 Uhr-Übernachten Wohnmobile verboten“ stehen noch über 10 Wohnmobile auf dem großen Parkplatz vor dem Königsee.Anscheinend nimmt es die Gemeinde offenbar sehr locker zwecks Übernachtungen. Aber wir stehen ja nebenan auf dem Campingplatz.
Nach einem gemütlichen Essen in einem der zahlreichen Gaststätten im Ort Königssee gehen wir zum SP zurück und wie es so ist am ersten Abend – wir gehen früh schlafen.
Donnerstag, 4. Oktober
Am Morgen des 4. Oktobers schiebt die Sonne die letzten Nebelfelder beiseite. Wir wollen heute zuerst auf den Obersalzberg und zum Kehlsteinhaus.
Nachdem wir mit frischen Brötchen gefrühstückt haben, machen wir uns auf zur Bushaltestelle, die direkt vor dem Platz liegt (mit der Gästekarte fährt man kostenlos in der ganzen Gegend – als Beispiel eine einfache Fahrt für 2 Pers. kostet 5,20 € bis Berchtesgaden).
Mit dem Bus fahren wir bis zum Hbf. und von da ab mit einer anderen Linie weiter bis zum Dokumentationszentrum Obersalzberg (wie gesagt alle Busfahrten kostenlos mit Gästekarte).
Wer einen leistungsstarken Motor in seinem Mobil hat kann es auch selbst versuchen Richtung Obersalzberg hochzufahren. Es sind nur knapp 10 km aber fast nur 20-24% Steigung und Haarnadelkurven vom feinsten. Wir, die im Bus saßen haben die Fahrt bei einem wunderbaren Ausblick genossen.
Am Großparkplatz angekommen heißt es umsteigen in die Sonderbusse, denn nur diese fahren bis zum Parkplatz am Fuße des Kehlsteinhauses.
Die Fahrt zum 1834 m hohen Kehlsteinhaus ist natürlich kostenpflichtig. Wir zahlen für 2 Personen mit Gästekarte 28.-€ Hin und Rückfahrt. Aber auch diese Fahrt ist ein Erlebnis der besonderen Art, was die Ausblicke und die Fahrstraße anbelangt.
Oben ausgestiegen geht’s noch mal zu Fuß durch einen langen Tunnel in den Berg, ehe man an dem mit Messing ausgeschlagenen, prachtvollen Fahrstuhl ankommt, der uns die letzten 124m hoch bis zum Kehlsteinhaus hochbringt.
Oben angekommen eröffnete uns ein Ausblick der Superlative. Denn das Wetter ist einmalig schön.
Die Weitsicht am heutigen Tag war der Wahnsinn.
Wir verbringen einige Stunden hier oben und genießen die Gegend. Auch im Haus selbst, das ja ein Restaurant beherbergt, gibt es einige Dokumentationen zu lesen und zum anschauen.
Danach geht’s zurück bis zur Höhe Dokumentationszentrum Obersalzberg, welches wir natürlich ebenfalls besichtigen. Wir wandeln auf den Spuren der Nazi-Geschichte. Eine sehr beeindruckende aber auch bedrückende Ausstellung über die Machenschaften während der NS Zeit. Man kann noch Teile der alten Bunkeranlagen begehen und erfährt anhand von Videomaterial und historischen Tondokumenten viel Wissenswertes aus dieser Zeit.
Spätnachmittags fahren wir mit dem Linienbus wieder zurück zum Hbf und machen noch einen kleinen Bummel durch die historische Altstadt und Fußgängerzone von Berchtesgaden.
Wieder am CP zurück, genießen wir den Abend im WoMo. Es fängt leicht an zu regnen, ein schöner erster Tag unseres Urlaubs geht zu Ende.
Freitag der 5. Oktober
Nach dem es in der Nacht viel geregnet hat, war der Morgen nach dem die Sonne die Wolken beiseite geschoben hatte wieder wunderbar.
Heute haben wir uns den Königssee als Tagesetappe vorgenommen.
Wir genossen das berühmte „Echo“ vom Königssee auf der Hinfahrt und fuhren weiter bis zur Saletalm.
Von hier aus wanderten wir um den Obersee bis zur Fischunkelalm. Eine schöne Wanderung mit einigen kleinen Anstiegen. Die Bergansichten und die Spiegelbilder im See wirkten magisch. Man kann sich hier kaum satt sehen.
Bei der Rückfahrt machen wir Halt in St. Bartholomä. Wir besichtigen die weltberühmte Wallfahrtskirche und genießen Kaffee und Kuchen in der schönen Herbstsonne. Nach einen kleinen Spaziergang am Ufer reihen wir uns in die Warteschlange für das Boot ein, um wieder zurück zu fahren.
Gegen 18 Uhr sind wir wieder an Land und hier bummeln wir natürlich noch an den Souvenirständen entlang.
Nach dem Duschen und Abendessen wird Bordbuch geschrieben und der Plan für den nächsten Tag ausgearbeitet.
Salzburg heißt das Ziel morgen.
Samstag der 6. Oktober
Heute verspricht der Wetterbericht herrlichstes Altweibersommer-Wetter.
Mit dem Bus ging es erst einmal wieder bis zum Hbf und von da mit einer anderen Linie bis nach Salzburg. In der Touristinfo am Königssee holten wir uns vorher einen Stadtplan von Salzburg und bekamen von der netten Dame auch noch zahlreiche Informationen. Am Mirabellenplatz steigen wir aus und von hier aus gehen auch die Busrundfahrten los. Mit einem „Hop on Hop off - Tagesticket“ geht’s los.
Bei dieser Stadtrundfahrt kann man unterwegs aus- und einsteigen wie man möchte. Wir haben dabei unheimlich viel Interessantes über die Stadt erfahren.
Danach gings natürlich zur Dombesichtigung und in die Getreidegasse.
Wir besichtigten das Geburtshaus von Mozart und gönnten uns im gegenüber liegenden Cafe „Mozart natürlich eine Mozarttorte und Kaffee.
Auf jeden Fall ist Salzburg eine Reise wert und ein Tag ist viel zu wenig um alles zu sehen.
Sonntag der 7. Oktober
Heute war Regen angesagt, aber das macht uns gar nichts aus, denn wir wollen heute unter Tage ins Salzbergwerk nach Berchtesgaden.
Am Besucherzentrum angekommen lösen wir die Karten, allerdings mit über einer Stunde Wartezeit bis unser Ticket aufgerufen wird. Ein Tipp, den wir auch nicht wussten, die Tickets einen Tag vorher online bestellen, das verkürzt die Wartezeit erheblich.
Nachdem wir an der Reihe sind, werden wir in Overall’s gesteckt und ab geht’s mit dem Zügle in den Berg.
Drinnen geht’s dann zu Fuß weiter. (Fotografieren war hier leider verboten). Über 2 Rutschen geht’s einige Meter tiefer (natürlich gibt’s auch eine Treppe). Spaß ist garantiert, dabei werden auch Fotos gemacht, die man später am Ausgang natürlich kaufen kann. Eine Highlight ist die Fahrt mit dem Floß über den Spiegelsee unter Tage. Es war sehr schön und interessant.
Als wir wieder an Tageslicht kommen, regnet es immer noch in Strömen. Nachdem wir den Souvenir-Shop besucht hatten, entschlossen wir uns zum Wohnmobil zurück zu fahren. Den restlichen Nachmittag und Abend genießen wir bei Lesen und Schmökern, aber morgen soll es ja schon wieder etwas besser werden.
Montag der 8. Oktober
Heute fahren wir ein Stück weiter bis nach Bad Reichenhall auf den Stellplatz an der Rupertus-Therme. Für 13 €, Strom und Gästekarte inklusive, haben wir hier einen schönen Platz gefunden. Vom SP sind es nur wenige Minuten bis zu Therme und in die Stadt.
Wir bummeln vorbei am historischen Kurhaus und am Gradierwerk in Richtung Stadt.
Eine interessante Fußgängerzone und schöne Altstadt gibt’s hier zu entdecken.
Eine kleine Episode erlebten wir noch etwas später als wir wieder am SP zurück waren.
Unser Nachbar fühlte sich offenbar von uns etwas eingeengt, obwohl wir genau auf unserem Platzteil und in den Markierungen auf unseren Platz standen. Ein kleiner Disput war das Ergebnis mit einem Türenknallen seinerseits und er ward den ganzen Abend nicht mehr gesehen. Am nächsten Morgen fuhr er zeitig weiter. Es gibt schon manchmal komische Leute - vielleicht erkennt sich ja jemand beim lesen wieder! :-) .
Der SP war bis zum Abend rappelvoll.
Dienstag den 9. Oktober
In der Nacht zum Dienstag hat es wieder mal angefangen zu regnen.
Deshalb entschließen wir uns weiter zu fahren. Unser nächstes Ziel soll der Chiemsee sein.
Hier wollen wir uns das Schloss Herrenchiemsee ansehen.
Das Schloss von Ludwig II, welches auch wie Neuschwanstein nicht fertig gestellt wurde. Aber allein an dem was wir dann sehen ist der Prunk für einen einzelnen schon gewaltig.
Mit dem Schiff geht’s rüber zur Insel.
Anschließend heißt es noch ca. 20 Minuten zum Schloß laufen bevor wir dann noch etwas auf die Führung warten mussten. Dieses dauert ca. 45 Minuten, beeindruckende Räume sehen wir und besichtigen danach noch in die Ludwig-Ausstellung.
Zurück an Land geht gerade ein Wolkenbruch nieder. Nass bis auf die Haut kommen wir am Wohnmobil an und entscheiden uns nach Bad Aibling weiter zu fahren. Wir wollen mal was für unsere Gesundheit tun. Auf dem SP neben der Therme angekommen, finden wir noch ein schönes Plätzchen. Die Übernachtung kostet 7,00 €. In der Nacht lässt der Regen nach. Leider haben wir von Bad Aibling keine Bilder gemacht.
Mittwoch den 10. Oktober
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen gehen wir in die Therme (Frühtarif bis 12.00 Uhr).
Die Therme hier ist sehr schön. Das Wasser ist 32°,34° und 36° warm und über den Becken sind Kuppeln, wo der Schall nur im Beckenbereich bleibt und nicht im gesamten Bad. Den Saunabereich haben wir uns nicht angesehen. Aber laut Prospekt muss dieser auch schön sein. Bad Aibling besuchen wir mit Sichrheit irgendwann einmal wieder.
Wir packen am Nachmittag zusammen und wollen weiter nach Oberammergau, einem Bekannten einen Besuch abstatten. Geparkt wird am Ortseingang beim dortigen Wohnmobilstellplatz. Wir stehen mutterseelenalleine. Aber bis zum Abend waren noch zwei weitere Mobile angekommen, denn wie heißt es so schön: Wo einer steht kommen immer noch welche dazu!
Es regnet immer noch leicht. Nachdem wir unseren Bekannten leider nicht angetroffen haben machen wir einen Rundgang durch O'gau und gehen anschließend noch schön Essen.
Donnerstag den 11. Oktober
Nachdem wir am nächsten Morgen unseren Bekannten doch noch erreicht hatten, entschlossen wir uns aber dann trotzdem weiterzufahren. Pfronten sollte unser nächstes Ziel sein. Überraschungsbesuch bei Tochter Franziska auf dem Burghotel „Falkenstein“, die dort arbeitet.
Wir fahren auf den Parkplatz unterhalb des Burghotels. http://burghotel-falkenstein.de/
Ausgerüstet mit Wanderschuhen und Wanderstock nehmen wir den kurzen Aufstieg zum Gipfel und zum Burghotel. 30 min soll es dauern. Puh, wir sind ganz k.o. als wir oben angekommen sind.
Aber eine wunderbare Aussicht ist uns garantiert.
Auch die Bewirtung ist vom Feinsten. Franzi war natürlich sehr überrascht uns hier zu sehen und freute sich natürlich riesig. Nach dem wir uns gut gestärkt hatten, waren wir wieder fit für den Abstieg.
Wir wählten natürlich wieder die kürzere aber auch beschwerlichere Route zurück durch den Wald, immer schön steil bergab und waren natürlich wieder ganz geschafft als wir unten am ET ankamen. Wir sind halt nichts mehr gewöhnt und man wird halt auch älter. :-)
Weiter gings nach Füssen auf dem Top SP am Platzerl. Mit einem Spaziergang in die Stadt beschlossen wir den Tag.
Freitag, den 12. Oktober
Wir nutzen den Vormittag und fuhren mit den Rädern nochmals in die Stadt. Danach gings weiter am Forggensee entlang bis zum Festspielhaus.
Als da noch das Musical „Ludwig II -Sehnsucht nach dem Paradies“ spielte sahen die Außenanlagen wesentlich gepflegter aus. Auch stand damals noch die König Ludwig Glocke. Diese wurde inzwischen wieder demontiert. Nur die Säulen auf denen sie mal stand, sind noch zu sehen. Zur Zeit laufen hier einige Gastspielproduktionen. Die Gastronomie ist nur bei schönen Wetter geöffnet. Schade.
Wir sitzen eine Weile in der Sonne am Forggensee und schauen dem Ausflugsschiff auf dem See zu welches noch ein paar Tage in Betrieb ist. Nicht mehr lange, dann wird der See über Winter abgelassen. Wenn das Wasser weg ist kann man eine alte Römerstraße sehen im See.
Ab Mittag fängt es wie vorhergesagt an zu regnen. Wir machen unser Mobil startklar, denn in Rieden am Forggensee wollen wir noch Bekannte besuchen, zusammen Kaffee trinken und plaudern und am nächsten Morgen dann Richtung Heimat wieder starten.
Samstag, den 13. Oktober 2012
Wir genießen noch ein letztes gemeinsames Frühstück mit unseren Freunden, machen noch einen kleinen Spaziergang in Rieden zur schönen kleinen Kapelle und brechen dann auf wieder Richtung Heimat.
Am Spätnachmittag kommen wir wohlbehalten wieder zu Hause an.
Unsere letzte Ausfahrt in der Saison 2012 war voller schöner Erlebnisse. Das Wetter spielte meistens gut mit.
Ende des Monats geht unser ET in den Winterschlaf.
Es war eine schöne Saison 2012.