Urlaub August 2010
Geheimtipp Oberpfälzer Wald - Grenzland - Stiftsland
Neualbenreuth auf einer größeren Karte anzeigen
1.Tag - Samstag
Am Morgen sind wir durch den SP Betreiber Herr Weidhas mit frischen Brötchen und der Bildzeitung, die er uns direkt ans Mobil gebracht hatte, versorgt worden. Wir konnten auch gleich die Anmeldeformalitäten erledigen. Danach sind wir den Tag ruhig angegangen.
Nach einem guten Frühstück haben wir uns mir den Rädern aufgemacht, die nähere Umgebung zu erkunden. Also fuhren wir erst einmal in den Ort Neualbenreuth der vom SP Sibyllenbad ca. 1 km entfernt ist. Ein kleines, ruhiges Dörfchen mit sehr freundlichen Menschen. Warum das so ist erfuhren wir später. Im Ort gibt es einen guten Bäcker mit Kaffee-Ausschank, einen Metzger mit Gastwirtschaft, einen Tante Emma-Laden und eine Touristinformation sowie verschiedenen kleine Gaststätten.
Mit den Rädern fuhren wir danach zum naheliegenden Grenzlandturm. Das ist ein Aussichtsturm mit wunderbarer Sicht auf das Egerland (Cheb + Böhmen) und natürlich auch auf das heimatliche „Stiftsland“.
Mit der netten Wirtin kamen wir sogleich ins Gespräch und diese erklärte uns warum die Menschen hier so freundlich sind. Es ist wegen der Ruhe in dieser Gegend - keinen Stress, keinen Autolärm, keine Staus- denn auch die Auto´s die wir an diesem Samstag hörten oder auch sahen konnten wir an einer Hand abzählen.
So erscheint uns diese Erklärung von den freundlichen Menschen für plausibel.
Auch erfuhren wir von Ihr so manchen Wandertipp bzw. Einkehrmöglichkeit. Diese Region ist bekannt und beliebt durch die zahlreichen Fischteiche mit entsprechenden Fischspezialitäten. Wer also Fischliebhaber ist ein unbedingtes „muss“. Überall gibt es auch gute Angelmöglichkeiten.
Nach einer Erfrischung machten wir uns wieder bergab auf den Rückweg vorbei an einer kleinen Bergkapelle mit einem wunderschönen Marien Altar nach Neualbenreuth und besichtigten dort noch die Dorfkirche. Auch diese ist eine Augenweide an der man nicht vorbei gehen sollte.
Anschließend fuhren wir wieder zu unserem E.T. um uns etwas auszuruhen, den das Radfahren bergauf und bergab macht ganz schon müde und schließlich haben wir Urlaub und sind nicht auf der Flucht.
An das bergauf- und -ab sollte man sich gewöhnen oder man schiebt das Rad hin und wieder, so wie wir es dann immer mal wieder tun.
Am Nachmittag versuchte ich die Sat-Schüssel aufzubauen, musste aber feststellen, das der normale Receiver kein LNB Signal mehr abgibt, kein Problem dachte ich mir, nehme ich doch den Analogen, aber zu meinem Pech das Scart-Kabel hatte ich vergessen. So haben wir halt keinen TV-Empfang aber DVD können wir immer noch schauen.
Inzwischen wurde es Abend und wir wollten noch einen kleinen Spaziergang machen. Also liefen wir in den 1 km entfernten Ort Hardeck. Dort sollte der gemütliche Gasthof „Adamhof“ sein den man uns empfohlen hatte. Nach ca. 20 min erreichten wir den Ort und hatten auch gleich einen wunderbaren Duft nach frisch Gegrilltem in der Nase.
Unser Nase hatte uns zum richtigen Ort und auch noch am richtigen Tag zu dem „Adamhof“ geführt.
Denn an jedem Samstag, Sommers wie Winters wird ab 18.30 Uhr gegrillt. Der Grillmeister ist „Onkel Ede“ in der Gaststube macht „Onkel Hubert“ mit seinem Akkordeon Musik.
Für 7,50 € kann man Essen „all you can eat“ . Es gibt verschiede Grillspezialitäten alles aus der hauseigenen Metzgerei nach biologischen Anbau mit gutem Bier und hauseigenem Kräuterschnaps.
Der Höhepunkt am Abend ist dann noch die Hausmusik mit Wunschkonzert. D.h. jeder Gast bekommt ein Liederheft mit Texten von ca. 70 Liedern aus Volks-,und Heimat-Liedern so wie alten Schlagern, Trinkliedern und vielem mehr. Man kann dann Wünsche äußern und „Onkel Hubert“ sowie auch „Onkel Ede“ und natürlich alle Gäste singen aus voller Kehle mit. Das sollte man auf keinen Fall verpassen. Abendessen mit Familienanschluss nennt man das dann.
Als es langsam zu Dämmern anfing machten wir uns wieder auf den Weg zum SP mit einem vollen Bauch und einem guten Gefühl den Tag gut abgeschlossen zu haben.
Der Abend geht zu Ende indem ich das Reisetagebuch schreibe, Gerlinde liest mal wieder.
2.Tag - Sonntag
Heut am Sonntag haben wir schön ausgeschlafen, sind um 9:00 Uhr aufgestanden.
Es war leicht bewölkt bei 19 Grad, wir frühstückten draußen.
Nach dem Frühstück machten wir uns mit den Rädern auf und sind Richtung Grenzübergang, der für Fußgänger, Radfahrer und Pferdekutschen zugelassen ist, in Neualbenreuth gefahren.
Nach dem wir den ehem. „Eisernen Vorhang“ passiert hatten und in den Nachbarort in Tschechien (Albenreuth - dieses war ein Ort vor dem Krieg mit 800 Einwohnern, im Sozialismus ein Grenzort mit Militärkasernen und keinen Wohnhäusern) geradelt sind, fing es an zu regnen, so dass wir uns entschlossen wieder umzukehren.
Kaum hatten wir das kleine Grenzhäuschen wieder passiert kam die Sonne heraus. Schon seltsam.
Zum SP radelten wir einen kürzeren Weg, der uns an einem alten Vulkankrater vorbeiführte, entlang der Grenze zu Tschechien. Der Sendemast der von weitem zu sehen ist, war unser Wegzeichen, denn da lag der SP zu dem wir wieder hinwollten. Nachmittags nimmt Gerlinde ein Sonnenbad beim SP und ich bearbeite die Fotos und schreibe Reise-Tagebuch.
Am Abend sind wir dann noch ins Sibyllenbad zum Baden gegangen. Da wir den Feierabendtarif hatten konnten wir keine Ermäßigung auf unserer Kurkarte in Anspruch nehmen, haben aber dafür dann 2mal Duschgel bekommen. Auch nicht schlecht.
Ein sehr schönes Bad, sauber, hell einfach schön. Es hat ein Becken mit 36 Grad Wasser, ein Becken mit 34 Grad, eine Außenbecken mit 36Grad und ein Außenbecken mit 27 Grad. Dann ist im Außenbereich noch ein Kneippbecken mit warmen und kaltem Wasser und eine Verdunstungsgrotte. Im Innenbereich befindet sich noch eine Dampfgrotte. Der Wellnessbereich umfasst eine Saunalandschaft auf 2 Etagen und einen Badetempel im Orientalischen Stil.
Morgen fängt unsere Minikur an da werden wir auch diesen Teil der Badelandschaft kennenlernen.
Am Abend als wir wieder beim E.T waren, hatten wir einen Regenbogen so schön wie aus dem Bilderbuch.
3. Tag - Montag
Am morgen wurden wir wieder um 8 Uhr mit Brötchen vom SP - Betreiber versorgt.
Und nachdem es über Nacht durchweg geregnet hatte scheint wie abgesprochen zum Frühstück die Sonne - so muss das sein.
Anschließend sind wir nach Neualbenreuth geradelt. Denn wir brauchen noch Butter und Marmelade. Mit Butter ist hier in der Gegend gerade nicht so die Saison, denn im ersten Tante Emmaladen war am Samstag die Bestellung vergessen worden, aber auch beim Metzger in dem auch ein Lebensmittelgeschäft mit dabei ist war vor Mittwoch keine Butter zu bekommen. Also nahmen wir Margarine.
Auf dem Rückweg schaute ich noch in der Touristinformation rein um eine Wander-und Radfahrkarte zu bekommen, die gab es für 2,00 €.
Anschließend machten wir uns fertig, den die Einführungsbesprechung zu unserer kleinen Minikur stand an und wir mussten in das Bad.
Um 17 Uhr hatten wir den Gesundheitscheck. Der Check wurde mit einem Computer nach neuestem Stand durchgeführt als Ergebnis wurde dann sofort das Stresspotential, Bodyindex, Blutdruck, Puls u.s.w. ausgeworfen. Die Auswertungsbesprechung war für den nächsten Vormittag beim Professor vorgesehen.
Somit waren unsere Anwendungen an diesem Tag zu Ende und wir gingen zum E.T. zurück und machten Abendbrot. Auch musste ich die Gasflasche noch wechseln. Beim SP-Betreiber der am Abend immer vorbei schaut, orderte ich gleich eine neue Flasche (er hat auch Alugasflaschen im Tausch), diese brachte er uns mit den Brötchen am nächsten Morgen morgen mit.
Anschließend schrieb ich wieder Tagebuch und Gerlinde liest weiter in ihrem Buch.
So geht auch dieser Tag voll schöner Eindrücke zu Ende.
4. Tag - Dienstag
Heute regnet es den ganzen Tag aber es macht uns nichts aus den wir haben heute den ganzen Tag über Anwendungen im Bad.
Zuerst hatten wir das Arztgespräch, danach Autogenes Training, Kohlensäure-Mineralbad und Entspannunsmassage. Den Nachmittag verbrachten wieder im Wasser.
Heute Abend wollen wir mal in die Minigolf-Gaststätte gehen, diese liegt nur wenige Gehminuten vom SP entfernt und ist für die Riesenschnitzel mit hausgemachten Kartoffelsalat berühmt. Also mussten wir das testen. Und es war so, der Kartoffelsalat war spitze die Portion insgesamt ebenfalls sehr reichlich. Wir wollten vom Wirt das Rezept wissen, doch er hat es uns nicht verraten. Wir haben ihm allerdings versprochen diesen Kartoffelsalat und seine kleine Gaststätte weiter zu empfehlen. Also unbedingt vorbeischauen wenn man schon hier ist und dann am besten Samstags, denn da ist dort auch Grillabend mit Schlagermusik aus den 70gern und 80gern.
Mit den Einheimischen hatten wir sofort Kontakt und diese erklärten uns wie es früher als hier noch Grenzgebiet (Eisener Vorhang) war und wo man gutes und selbst gebrautes Bier zu Trinken bekommt. Einfach nett dieser Menschenschlag der hier wohnt.
Nach dem guten Essen und den netten Gesprächen machten wir noch ein Verdauungsspaziergang, denn es hatte mittlerweile aufgehört zu Regnen.
Am E.T. angekommen öffneten sich wieder die Schleusen von oben. Ein netter Wandersmann der zu viele Steinpilze hatte, gab uns welche ab, die wir uns am nächsten Tag schmecken lassen wollten.
Der Tag ging zu Ende mit Tagebuch schreiben bei mir und Gerlinde versucht zu lesen, wenn sie nicht wieder vorher einschläft denn der Tag war schon anstrengend - aber schön.
5. Tag - Mittwoch - unser Hochzeitstag
Am Morgen haben wir um 8.30 mit Sekt auf unseren Ehrentag angestoßen.Gerlinde machte danach Frühstück, ich bin in der Zwischenzeit mit dem Fahrrad nach Neualbenreuth zum Metzger gefahren, hatte somit schon meinen Frühsport. Alles unrasiert und mit leerem Magen.
Nach dem Frühstück habe ich die am Abend geschenkten Steinpilze schon für Mittag hergerichtet mit Speck und Zwiebeln.
Danach gingen wir zu unseren Anwendungen ins Bad.
Nach den ersten Anwendungen sind wir zwischendurch zum E.T. zurück und haben unsere Pilze gebraten und verzehrt. Diese haben wunderbar geschmeckt, auch Gerlinde hat es überlebt.
Nach dem Abendbrot gingen wir nochmals ins Bad. Heute Abend war ein Filmvortrag über das Egerland angesagt.
Auf dem Weg zum Bad kam ein neues Womo an, ein Norweger. Gerlinde wurde zum perfekten Guide in englischer Sprache. Sie war richtig stolz auf sich.
Der Filmabend war zwar vom Inhalt her sehr interessant, von der Filmqualität, den Aufnahmen und dem Filmschnitt her aber leider nicht so doll.
Das Wetter wird nun auch noch besser. So geht wieder ein erholsamer Tag für Geist und Seele zu Ende.
6. Tag - Donnerstag - letzter Tag unserer Minikur
Um 8.30 hatten wir unsere 1. Anwendung also fast vor dem Aufstehen. Gleich darauf die 2. und dann noch das Abschlußgespräch. Mittags waren wir fertig mit unserer Minikur. Diese hat uns aber wunderbar gefallen und auch etwas gebracht, vor allem Gerlinde hat es gut getan. Wir werden so etwas bestimmt mal wieder machen.
Heute sind wir zum Mittag noch einmal zu dem Adamhof nach Hardeck geradelt. Wir wollten eigentlich eine Abkürzung nehmen. Wie gesagt eigentlich - es wurde aber eine etwas längere Strecke als die sonst normale Strecke. Für alle die Pilzsammler sind, man kann direkt vom Weg aus die Steinpilze und Maronen sehen. Haben sie aber stehen lassen da wir sie nicht mehr verarbeiten konnten. Am Adamhof sind wir aber dennoch angekommen und das Mittagessen war perfekt. Gerlinde hatte Rahmbraten vom Schwein und vom Rind in Rotweinsosse mit böhmischen Knödel und Salat, ich hatte Schweinerippchen mit Kräutersosse, Knödel und Salat. Dazu ein kleines Cola, einen Espresso und 2 halbe Zoigel Bier alles für 21 Euro, ich denke da kann man nicht meckern. In der dazu gehörigen Metzgerei haben wir sogar noch auf die Gästekarte (weil wir über 10 Euro lagen) eine Wurst bekommen. Unsere Wurstvorräte wurden noch aufgefüllt alles zu super günstigen Preisen.
Wieder am E.T. angekommen machten wir erst einmal Verschnaufpause, ich bin glatt im Campingstuhl eingeschlafen, die Sonne war herrlich.
Um 15.30 sind wir nochmals in den Badetempel um uns etwas gutes zu tun denn unser Einlasschip galt ja noch den ganzen Tag bis 22. Uhr. Und das wollten wir natürlich ausnutzen.
Geschafft von den Saunagängen und dem Badetempel sind wir um 21 Uhr wieder an unserem E.T. und genossen unseren letzten Abend hier in Neualbenreuth.
Am nächsten Morgen wollen wir ja weiterfahren nach Pirna zur Geburtstagsfeier .
Erkenntnis der Tage: Man soll viel mehr an sich und seine Gesundheit denken.
Fortsetzung
2. Teil Sommerurlaub Streiflichter